Geschichte des Standortes
Vom Café Warschau zum Museum
Das Computerspielemuseum befindet sich inmitten des längsten Kulturdenkmals Europas - der Karl-Marx-Allee. Die Allee ist der letzte Boulevard, der im Europa der Nachkriegszeit gebaut wurde. Heute ist sie vor allem bei jungen Menschen beliebt. Direkt neben dem Museum befindet sich der U-Bahnhof "Weberwiese" der Linie U5. Die U5 verbindet den Berliner Hauptbahnhof direkt mit dem Computerspielemuseum und anderen touristischen Highlights der Stadt wie dem Brandenburger Tor, der Museumsinsel und dem Humboldt Forum im Berliner Schloss unter den Linden.
Unser Museum hat seine ikonische gepixelte Ausstellungslandschaft im ehemaligen Ostberliner "Café Warschau" in der Karl-Marx-Allee 93a inszeniert. Der historische Ort wurde in den 1950er Jahren nach Plänen des Nationalpreisträgers und Chefarchitekten Kurt Leucht erbaut. Nach der Eröffnung am 1. Mai 1953 wurde das Café zu einem der bekanntesten und beliebtesten Lokale der DDR über deren Grenzen hinaus. Es bot hauptsächlich polnische Spezialitäten an. Der Innenraum bot über 400 Plätze auf 2 Etagen, die Terrasse noch einmal etwa halb so viele Plätze. Die geschwungene Treppe vor dem legendären Mosaik führte in die obere Etage des Cafés, die vor unserem Einzug durch Renovierungsarbeiten abgetrennt wurde. Auch Prominente, Politiker und Künstler nutzten die lebendige Umgebung. Zum Beispiel der Schriftsteller Horst Bastian. Er war fast jeden Tag im Café Warschau anzutreffen. Frühmorgens mit Kaffee, später mit Cognac oder Wein. Immer mit Papier und Stift. Alle Bände seines Werkes "Gewalt und Zärtlichkeit" soll er hier geschrieben haben.
Nach 1989 blieben die Besucher aus und das Café musste schließen, ebenso wie das Café Budapest und das Café Moskau in der Karl-Marx-Allee in der Nachbarschaft. Die Räumlichkeiten in dem 1999 umfassend renovierten Gebäude blieben mehr als 10 Jahre lang ungenutzt. Bis am 21. Januar 2011 die neue Dauerausstellung des Computerspielemuseums "Computerspiele. Evolution eines Mediums" hier eröffnet wurde. Seitdem haben bereits mehr als eine Million Besucher diesen historischen Ort wiederentdeckt.